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Alles im Fluss

Ein Dorf kämpft mit dem Wasser

Pia Dangelmayer und Chaimae Boulifa

Der kleine Ort Tassa Ouirgane im Hohen Atlas lebt von der Landwirtschaft – und von dem Fluss, der sich im schmalen Tal zwischen den Feldern entlangschlängelt. Doch der Klimawandel macht den Bewohnern zu schaffen. Denn immer öfter verhält sich der Fluss nicht wie ihr braver Freund, sondern wie ein wildgewordener Feind. Die Geschichte einer Hassliebe.

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Tassa Ouirgane liegt in der Provinz Al Haouz, einer der benachteiligsten Regionen Marokkos. Der kleine Berber-Ort ist gerade mal anderthalb Stunden von Marrakesch entfernt – und doch ganz weit weg. Er ist nur über eine unbefestigte Straße erreichbar, viele Bewohner haben kein Auto, sondern nutzen Esel zum Transport. Rund 500 Menschen wohnen hier, das Dorf lebt von der Landwirtschaft, fast jeder hier hat Felder, Hühner, eine Kuh. Im Sommer leiden die Bauern unter extremer Trockenheit, im Winter werden sie immer öfter von plötzlichem Hochwasser überrascht.

Deshalb arbeitet die High Atlas Foundation an einem Bewässerungsprojekt in Tassa Ouirgane: 15 Steinkorb-Konstruktionen, jede bis zu 80 Meter lang, sollen den Fluss in seinem Bett und von den Feldern fernhalten, um die Überschwemmungen im  Winter zu verringern. Ein Brunnen, eine Solarpumpe und ein Wasserspeicher sind geplant, um die Dürreperioden im Sommer zu überbrücken. Außerdem sollen die Bewohner eine Walnuss-Baumschule bekommen, um die Produktvielfalt zu erweitern. Bis es losgeht, muss das Dorf weiter mit der ständigen Gefahr durch den Fluss leben. Am 7. März 2018 hat es so stark geregnet, dass der Fluss erneut über die Ufer getreten ist. Viele Bauern haben ihr Land verloren – alles im Fluss.

Brahim Imssioui mit seiner Familie

Er hat durch die Überflutung am 7. März 2018 seine Felder verloren.

Ahmed Berkhoch mit Frau und Tochter

Er hat nach der großen Flut 1995 nie mehr angefangen, als Bauer zu arbeiten.

Ahmed Aznag mit seinen Enkeln

Am 7. März 2018 hat er morgens noch auf dem Feld gearbeitet, abends war alles weg.

Mostapha Tizgui mit  Kindern und seiner Mutter

Sie wurde ohnmächtig, als der starke Regen am 7. März 2018 in das Haus eindrang.

Mohamed Tizgui mit seiner Familie

Die Flut am 7. März 2018 hat einen Teil seiner Felder zerstört.

Mohamed Berghoch mit seiner Familie

Er kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Bauer arbeiten.

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